Weberaufstand 1844 | Folgen und Wirkung

Napoleonische Herrschaft, Restauration und Vormärz | Modul 11 | Quellen untersuchen: Gemälde | Geschichte(n) schreiben | Protest ◻◻ mittel | ca. 40 min | optionale vertiefende Aufgabe: 20 min

Achtung! | Vor diesem Modul solltest du das Modul Weberaufstand 1844 | Ursachen und Verlauf bearbeitet haben.

 

Neben der politischen Unterdrückung nahmen im Vormärz auch durch die Industrialisierung ausgelösten sozialen Spannungen in den deutschen Ländern stark zu.

Die Berichte über den Weberaufstand 1844 in Schlesien verbreiteten sich rasch in allen deutschen Ländern. Besonders bekannt wurde das Gemälde Die schlesischen Weber von Carl Wilhelm Hübner. Setze zunächst das Bild zuerst richtig zusammen (im Vollbildmodus [Button unten rechts] kannst du mehr Details erkennen).

Carl Wilhelm Hübner: Die schlesischen Weber, Ölgemälde von 1844 | Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)

 

Aufgaben

    1 | Führe mit Hilfe der Seite Methode | Bildquellen untersuchen eine Quellenanalyse zum Gemälde Hübners durch.

    Erster Eindruck

    A | Beschreibung der Bildquelle

    Bevor du die Bildbeschreibung verfasst, bearbeite zunächst das Quiz. Es gibt dir Hinweise zu den dargestellten Personen und Bildelementen. Die Zitate sind der Textquelle von Friedrich Engels (s. Aufgabe 2) entnommen.

    Falls die Anwendung nicht reagiert oder zum Vergrößern hier klicken!

    B | Einordnung der Bildquelle in den historischen Zusammenhang

    C | Beurteilung der Bildquelle

    Den ersten Eindruck überprüfen

     

    2 | Die Textabschnitte aus dem Quiz sind einem Aufsatz von Friedrich Engels (neben Karl Marx der wichtigste Vordenker des Kommunismus) entnommen. Engels schrieb 1845:

    Lassen Sie mich bei dieser Gele­gen­heit ein Bild von Hüb­ner, einem der besten deutschen Maler, erwäh­nen, das wirk­samer für den Sozial­is­mus agi­tiert hat als 100 Flugschriften. Es zeigt einige schle­sis­che Weber, die einem Fab­rikan­ten gewebtes Leinen brin­gen, und stellt sehr ein­drucksvoll dem kaltherzi­gen Reich­tum auf der einen Seite die verzweifelte Armut auf der anderen gegenüber. Der gut genährte Fab­rikant wird mit einem Gesicht, rot und gefüh­l­los wie Erz, dargestellt, wie er ein Stück Leinen, das einer Frau gehört, zurück­weist; die Frau, die keine Möglichkeit sieht, den Stoff zu verkaufen, sinkt in sich zusam­men und wird ohn­mächtig, umgeben von ihren zwei kleinen Kindern und kaum aufrecht gehal­ten von einem alten Mann; ein Angestell­ter prüft ein Stück, auf das sein Eigen­tümer in schmer­zlicher Besorg­nis auf das Ergeb­nis wartet; ein junger Mann zeigt seiner verza­gten Mut­ter den kär­glichen Lohn, den er für seine Arbeit bekom­men hat; ein alter Mann, ein Mäd­chen und ein Knabe sitzen auf einer Stein­bank und warten, daß sie an die Reihe kom­men; und zwei Män­ner, jeder mit einem Packen zurück­gewiese­nen Stoffes auf dem Rücken, ver­lassen ger­ade den Raum, einer von ihnen ballt voll Wut die Faust, während der andere die Hand auf des Nach­barn Arm legt und zum Him­mel zeigt, als ob er sagt: Sei ruhig, es gibt einen Richter, der ihn strafen wird. Diese ganze Szene spielt sich in einem kalt und ungemütlich ausse­hen­den Vor­saal mit Ste­in­fuß­bo­den ab; nur der Fab­rikant steht auf einem Stück Tep­pich, während sich auf der anderen Seite des Gemäldes, hin­ter einer Bar­riere ein Aus­blick in ein lux­u­riös ein­gerichtetes Kon­tor mit her­rlichen Gar­di­nen und Spiegeln öffnet, wo einige Angestellte schreiben, unberührt von dem was hin­ter ihnen vorgeht, und wo der Sohn des Fab­rikan­ten, ein junger Geck, sich auf die Bar­riere lehnt, eine Reit­gerte in der Hand, eine Zigarre raucht und die unglück­lichen Weber kühl betra­chtet. Dieses Gemälde ist in mehreren Städten Deutsch­lands aus­gestellt wor­den und hat ver­ständlicher­weise so manches Gemüt für soziale Ideen empfänglich gemacht.

    Friedrich Engels: “Rascher Fortschritt des Kom­mu­nis­mus in Deutsch­land” von 1845 (MEW 2, S. 510 f.)

    Erkläre mit eigenen Worten, warum das Bild auf die Menschen im 19. Jahrhundert eine - wie Engels behauptet - so starke Wirkung gehabt haben könnte.

     

    Vertiefende Aufgabe | optional | Dauer: ca. 20 min

    3 | Über die Männer rechts im Bild schrieb Engels: "... zwei Män­ner, jeder mit einem Packen zurück­gewiese­nen Stoffes auf dem Rücken, ver­lassen ger­ade den Raum, einer von ihnen ballt voll Wut die Faust, während der andere die Hand auf des Nach­barn Arm legt und zum Him­mel zeigt, als ob er sagt: Sei ruhig, es gibt einen Richter, der ihn strafen wird." Das Gemälde zeigt also zwei Möglichkeiten, auf die sozialen Missstände zu reagieren: entweder sie zu ertragen oder sich aufzulehnen und zu protestieren.

    Diese Aufgabe könnt ihr am besten zu zweit bearbeiten! | Verfasst einen Dialog zwischen beiden Männern (der linke mit der Faust ist Mann A und der rechte mit dem erhobenen Zeigefinger ist Mann B). Sie sollen sich darüber streiten, was jetzt zu tun ist. Kann der eine Mann den anderen überzeugen oder bleibt jeder bei seiner Meinung? Fragt euren Lehrer, ob ihr euren Dialog der Klasse vortragen könnt.

    Autorin dieses Moduls: Sabine Braun

    Stichworte zum Modul Karikatur Weberaufstand Ursachen und Folgen | Vormärz | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Arbeitsblatt | Bildquelle | Quellen| Weberaufstand | Schlesische Weber

    Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und PapierDu kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen
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