Antisemitismus | „Der muss hinaus, hinaus!“

Kaiserreich und Imperialismus | Modul 6 | Quellen untersuchen: Text- und Bildquellen | Ausgrenzung und Verfolgung ◻◻ mittel | ca. 40 min | optionale vertiefende Aufgabe: 20 min

Textauszug aus einem Borkum-Reiseführer von 1897 | B. Huismann, Die Nordseeinsel Borkum einst und jetzt, Borkum 1897, S. 119.

Tipp: Hinweise zum Modul für Lehrer/innen finden sich im Blog  Historisch Denken | Geschichte machen

segu-Module zum Thema Antisemitismus      Hep-Hep-Krawalle 1819       Antisemitismus im Kaiserreich      Judenverfolgung und Holocaust 1933-1945

 

Die Ausgrenzung und Verfolgung von Juden verbindet man in Deutschland meist mit der Zeit des Nationalsozialismus. Aber bereits im Kaiserreich wurden Juden diskriminiert. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Massentourismus. Die Menschen reisten damals allerdings selten in fremde Länder. Beliebte Reiseziele innerhalb des Deutschen Reiches waren die Seebäder an Nord- und Ostsee. Viele dieser Touristenziele warben offen damit, dass jüdische Gäste nicht willkommen seien. Wie äußerte sich die Ausgrenzung der Juden – und welche Folgen hatte sie?

 

    Aufgaben

    1 | Informiere dich mit Hilfe einer Suchmaschine über die drei BegriffeAntisemitismus, Rassismus und Stereotyp. Gib jeweils eine kurze Definition (Falls du bereits das Modul Imperialismus - Kolonialismus - Rassismus bearbeitet hast, kannst du die Definition des Begriffs Rassismus von dort übernehmen):

     

    2 | Öffne die Seite mit den Bild- und Textquellen.

    quellen

    Schau dir zuerst die Quellen 1 bis 3 an.

    a) Beschreibe, wie Juden in den Quellen dargestellt werden.

    b) Erkläre, warum es sich bei dieser Darstellung um rassistische Stereotype handelt.

     

    3 | Schau dir die Quellen 4 und 5 an.

    a) Beschreibe, mit welchen Mitteln gegen Juden vorgegangen wurde.

    b) Beschreibe, was die Quellen über diejenigen aussagen, die sich antisemitisch äußern bzw. sich an den Ausschreitungen gegen Juden beteiligen.

     

    Vertiefende Aufgaben | optional | Dauer: ca. 20 min

      4 | In Quelle 4 heißt es: „Unseres Erachtens hätte Herr Sander besser getan, sich nicht nach Borkum zu begeben, um Geschäfte mit Leuten zu machen, deren Gehässigkeit gegen seine Glaubensgenossen ihm nicht unbekannt sein konnte.“ Stell dir vor, Herr Sander hätte den Artikel in der Zeitschrift „Im deutschen Reich“ gelesen. Verfasse aus seiner Sicht einen kurzen Leserbrief, in dem er auf den Vorwurf reagiert.

       

      5 | Vor der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurde der Politiker Uwe-Karsten Heye in einem Interview gefragt: „Herr Heye, was raten Sie einem Fußballtouristen zum Beispiel aus Togo oder der Elfenbeinküste, sollen die bestimmte Gegenden in Deutschland einfach meiden?“ Heye antwortete: „Jedenfalls sollten sie sich da keinem Experiment aussetzten. Ich glaube, es gibt kleinere und mittlere Städte in Brandenburg und auch anderswo, wo ich keinem raten würde, der eine andere Hautfarbe hat, hinzugehen. Er würde es möglicherweise lebend nicht wieder verlassen“.

      Wie beurteilst du diese Aussage?

       

      Autorin dieses Moduls: Elisabeth Leng, Köln

      Stichworte zum Modul Bäderantisemitismus | Kaiserreich | Borkum | Seebäder | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Tourismus | Antisemitismus | Juden

      Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und PapierDu kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen