Französische Revolution | Modul 5 | Verstehen und Urteilen | Rechte und Menschenrechte | ◻◻ mittel | ca. 40 min
Déclaration des droits de l’homme et du citoyen (Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte), Bild von 1789 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia): Bild anklicken
„Les hommes naissent et demeurent libres et égaux en droits.“ – „Die Menschen sind und bleiben von Geburt frei und gleich an Rechten.“ So lautet Artikel 1 der „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ vom 26. August 1789. Die französische Nationalversammlung setzte damit die damals verbreiteten Ideen der Aufklärung um. Die Aufklärer argumentierten rational, also nicht auf Grundlage von Religion, sondern naturwissenschaftlich. Sie wollten die Menschen aus den bestehenden Zwängen befreien und die persönliche Handlungsfreiheit stärken. Das nennen wir heute Emanzipation. Auf politischer Ebene ging es um stärkere Partizipation, also Mitsprache des Einzelnen.
Welche Rechte wurden nun in der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte festgeschrieben – und was bedeuteten sie für die Menschen?
Aufgaben
1 | a) Lies dir den Auszug aus der Übersetzung der Erklärung der Menschenrechte (zitiert nach: verfassungen.eu) vom 26. August 1789 aufmerksam durch.
Die Nationalversammlung [erklärt] in Gegenwart und unter dem Schutze des Allerhöchsten folgende Menschen- und Bürgerrechte:
Artikel 1 | Die Menschen sind und bleiben von Geburt frei und gleich an Rechten. Soziale Unterschiede dürfen nur im gemeinen Nutzen begründet sein. (…)
Artikel 3 | Der Ursprung jeder Souveränität ruht letztlich in der Nation. Keine Körperschaften, kein Individuum können eine Gewalt ausüben, die nicht ausdrücklich von ihr ausgeht.
Artikel 4 | Die Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was einem anderen nicht schadet. So hat die Ausübung der natürlichen Rechte eines jeden Menschen nur die Grenzen, die den anderen Gliedern der Gesellschaft den Genuß der gleichen Rechte sichern. Diese Grenzen können allein durch Gesetz festgelegt werden. (…)
Artikel 7 | Jeder Mensch kann nur in den durch das Gesetz bestimmten Fällen und in den Formen, die es vorschreibt, angeklagt, verhaftet und gefangengehalten werden. Diejenigen, die willkürliche Befehle betreiben, ausfertigen, ausführen oder ausführen lassen, sollen bestraft werden. Doch jeder Bürger, der auf Grund des Gesetzes vorgeladen oder ergriffen wird, muß sofort gehorchen. Er macht sich durch Widerstand strafbar. (…)
Artikel 11 | Die freie Mitteilung der Gedanken und Meinungen ist eines der kostbarsten Menschenrechte. Jeder Bürger kann also frei schreiben, reden und drucken unter Vorbehalt der Verantwortlichkeit für den Mißbrauch dieser Freiheit in den durch das Gesetz bestimmten Fällen. (…)
Artikel 17 | Da das Eigentum ein unverletzliches und heiliges Recht ist, kann es niemandem genommen werden, wenn es nicht die gesetzlich festgelegte, öffentliche Notwendigkeit augenscheinlich erfordert und unter der Bedingung einer gerechten und vorherigen Entschädigung.
Stichworte zum Modul Menschenrechte| Französische Revolution | Verfassung | Meinungsfreiheit | Demokratie | Recht auf Eigentum | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Arbeitsblatt | Textquelle
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