Was ist Geschichte?
Über die Zeit und den Unterschied von Vergangenheit und Geschichte
In der Geschichte dreht sich alles um die Zeit. Egal, wann du auf die Uhr schaust: Es ist immer jetzt. Trotzdem schreitet die Zeit unaufhörlich voran. Alles, was vor ein paar Sekunden, was gestern oder vor vielen Jahren passierte, war früher und liegt in der Vergangenheit. Die Geschichte berichtet uns über die Vergangenheit.
Astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert in St. Nikolai, Stralsund (Foto von 2013) | Vollständiges Bild und Bildnachweis (User:Martin Kraft, Astronomische Uhr Nikolaikirche Stralsund, CC BY-SA 3.0, Wikimedia)
Mittelalter | Lebenswelten
ca. 500 bis 1500
Das Mittelalter weckt bei uns ganz unterschiedliche Vorstellungen: Einerseits denken wir an stolze Ritter, an Könige und Königinnen, an Prinzen und Prinzessinnen oder an große Burgen und Kathedralen, andererseits an Schmutz und Gestank in den Städten, an ein primitives, armseliges Leben der Menschen auf dem Land, an Krankheit und Tod, an Gewalt und Schrecken.
Zeichnung aus dem Bildkodex Tacuina sanitatis, 14. Jh. | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Erster Weltkrieg
1914 bis 1918
Vom Leben und Sterben im ersten „modernen“ Krieg
Als Anfang August 1914 der „Große Krieg“ (so heißt der Erste Weltkrieg bis heute in Frankreich und Großbritannien) begann, machte die Propaganda der beteiligten europäischen Großmächte den Soldaten Hoffnung, der Krieg sei schnell beendet und sie könnten „Weihnachten wieder zu Hause“ feiern.
John Warwick Brooke: Britische Soldaten mit Gasmasken, Foto von 1916 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Steinzeit
ca. 2,6 Mio. Jahre bis ca. 3000 v. Chr.
Jahresangaben regional stark unterschiedlich
Als Steinzeit wird die erste Epoche der Menschheitsgeschichte bezeichnet. Die frühen Menschen begannen, Steinwerkzeuge herzustellen (daher der Name Steinzeit) – was sie von anderen Lebewesen unterscheidet. Während der Steinzeit entwickelte sich die Gattung des Homo (des Menschen) in mehreren Entwicklungsstufen zum Homo Sapiens (des modernen Menschen, seit ca. 200 000 v. Chr.).
Höhlenmalerei, Höhle von Lascaux in Frankreich, Foto von 2006 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Prof saxx, Lascaux painting, CC BY-SA 3.0, Wikimedia)
Historische Orte virtuell erkunden
Judenverfolgung und Holocaust
1933 bis 1945
Antisemitisches Denken war eine der wichtigsten Grundlagen der nationalsozialistischen Ideologie. Hitler hatte die „Vernichtung der Juden“ bereits früh und immer wieder angekündigt. Schon kurz nach Machtantritt der NSDAP 1933 begann die staatliche Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich. Zum Stadtbild im nationalsozialistischen Deutschland gehörten beispielsweise Schaukästen der antisemitischen Zeitschrift „Der Stürmer“ – wie auf dem Foto aus Worms zu sehen. Höhepunkt der Judenverfolgung vor dem Zweiten Weltkrieg war der Novemberpogrom 1938, bei dem über 1400 Synagogen und jüdischen Bethäuser in Brand gesteckt und verwüstet wurden.
Unbekannter Fotograf: „Stürmer“-Kasten in Worms, Foto von 1933 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv Bild 133-075, Worms, Antisemitische Presse, „Stürmerkasten“, CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia)
Zeitalter der europäischen Expansion
15. und 16. Jahrhundert
Kaum ein anderes Datum der Geschichte ist so bekannt wie der 12. Oktober 1492. An diesem Tag betrat Christoph Kolumbus auf seiner Entdeckungsreise, bei der er von Spanien aus westwärts einen Seeweg nach Asien erkunden wollte, zusammen mit seinen Schiffsmannschaften den Boden der Karibikinsel Guanahani. Er hatte (obwohl er das selbst noch nicht wusste) einen neuen Kontinent „entdeckt“: Amerika. Und er traf dort auf Menschen.
Albert Bierstadt: Die Landung des Kolumbus, Historiengemälde von 1893 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Römische Antike
ca. 500 v. Chr. bis 500
Roms Aufstieg zur „Weltmacht“ – Alltag im Imperium Romanum
Die Geschichte der römischen Antike dauerte länger als die der griechischen – rund 1000 Jahre. Über die Anfänge der Stadt Rom ist wenig bekannt. Der Legende nach haben die Brüder Romulus und Remus die Stadt im Jahr 753 v. Chr. gegründet. Um das Jahr 500 v. Chr. wurde die Stadt Rom zur Republik erklärt. Die Römer begannen anschließend, ihr Herrschaftsgebiet zu vergrößern. Im 3. Jahrhundert v. Chr. herrschten sie über ganz Italien, ab dem 2. Jahrhundert wurden immer weitere Teile des Mittelmeerraums erobert. Schließlich reichte das Imperium Romanum über große Teile Europas, Vorderasiens und Nordafrikas (Modul 3). Auch in Österreich, der Schweiz und in Teilen Deutschlands finden sich zahlreiche Spuren der römischen Antike (Modul 2)
Ruinen des Forum Romanum in Rom (Foto von 2012) | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Absolutismus in Frankreich und Preußen
17. und 18. Jahrhundert
„Der Staat, das bin ich!”
Auf Französisch: „L’État, c’est moi!” – behauptete der französische König Ludwig XIV. (Modul 3) von sich selbst. Ein König an der Spitze eines Staates, der das alleinige Sagen hat – diese Vorstellung von Machtausübung setzte sich im 17. und 18. Jahrhundert in einigen (nicht allen!) europäischen Staaten durch. Diese extreme Form der Monarchie bezeichnen die Historiker als Absolutismus, also absolute Herrschaft.
Hyacinthe Rigaud: Portrait Ludwig XIV., Gemälde von 1701 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Denk mal! | Denkmäler untersuchen
Nationalsozialismus
1933 bis 1945
Die Zeit des Nationalsozialismus dauerte zwölf Jahre – von der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bis zur bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945. Obwohl zwölf Jahre keine besonders lange Zeit sind, gibt es keine andere Epoche der deutschen Geschichte, die in der Geschichtsschreibung und auch in der öffentlichen Diskussion so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Unbekannter Fotograf: Hitler in Eger nach Einmarsch deutscher Truppen in das Sudetenland, Foto von Oktober 1938| Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv Bild 137-004055, Eger, Besuch Adolf Hitlers, CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia)
Herrschaft im Mittelalter
ca. 500 bis 1500
Im europäischen Mittelalter herrschten einige (wenige) Menschen über die anderen. Durch das „Lehen“ von Land machten Könige und Grundherren die „Hörigen“ abhängig, die auf dem geliehenen Land arbeiten und einen Teil der Erträge abgeben mussten. Die Ländereien gehörten entweder dem Adel oder der Kirche. In der mittelalterlichen Ständegesellschaft konkurrierte die Kirche (also der Papst, Bischöfe und anndere Angehörige des Klerus) mit der „weltlichen“ Macht des Adels, angeführt vom Kaiser, Königen und Fürsten.
Kaiser Friedrich Barbarossa und seine Söhne, Miniatur aus der Welfenchronik, 12. Jh. | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Altes Ägypten
ca. 3100 v.Chr. bis ca. 300 v. Chr.
Unter den frühen Hochkulturen, die sich ab dem 4. Jahrtausend v.Chr. in verschiedenen Regionen der Welt entwickelten, ist das alte Ägypten die bekannteste. Wir denken sofort an die Pyramiden, an die Totenmaske des Pharaos Tutanchamun oder an Hieroglyphen (die ägyptische Schrift).
Altägyptischer Hausaltar, ca. 1350 v. Chr. Der Pharao Echnaton und seine Ehefrau Nofretete spielen mit ihren Kindern. Die Sonne symbolisiert den Sonnengott Aton. Neues Museum Berlin, Foto von 2011 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (David Holt from London, United Kingdom, Atón, CC BY-SA 2.0, Wikimedia)
Französische Revolution
1789 bis 1799
Licht und Schatten beim Kampf um Demokratie und Menschenrechte
Der Kupferstich zeigt eine brutale Szene: Am 21. Januar 1793 wurde der (zuvor bereits abgesetzte) französische König Ludwig XVI. in Paris vor den Augen der Öffentlichkeit mit der Guillotine geköpft. Im selben Jahr begann der „große Terror“, bei dem in Paris und vielen anderen Orten in Frankreich Zehntausende ebenfalls meist mit dem Fallbeil hingerichtet wurden. Der „Klub“ (heute würde man sagen: die Partei) der Jakobiner hatte die Macht im revolutionären Frankreich erobert und bekämpfte die angeblichen Feinde der Revolution mit Terror und Schrecken (Modul 6).
Georg Heinrich Sieveking: Hinrichtung Ludwig XVI., Kupferstich von 1793 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Reformation | Proteste und Kriege
16. und 17. Jahrhundert
Im 16. und 17. Jahrhundert führten soziale Spannungen in vielen Ländern Europas zu Protesten, Aufständen und Kriegen. In verschiedenen Regionen des deutschsprachigen Raums erhoben sich die Bauern gegen ihre Ausbeutung und Unterdrückung. Auch die vorherrschende römisch-katholische Kirche geriet in eine Krise. Ein Teil der Christen sagte sich vom Papst und den Bischöfen los. Sie kritisierten unter anderem die Heiligenverehrung und den Ablasshandel.
Hans Ulrich Franck: Der geharnischte Reiter, Kupferstich von 1643. Das Bild zeigt eine Kampfszene aus dem Dreißigjährigen Krieg | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Herrscherbilder
Die drei wichtigen Herrschaftsformen, die bis heute in unterschiedlichen Ländern der Welt ausgeübt werden, sind die Monarchie, die Demokratie und die Diktatur. In dieser Modulserie lernst Beispiele für Herrschaft und Herrscher aus der Vergangenheit kennen.
Thron Napoleons | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Stuart Mudie, Throne of Napoleon, in the throne room of Fontainebleau Palace, CC BY-SA 2.0, Wikipedia)
Griechische Antike
8. Jh. bis 30 v. Chr.
Der Ursprung Europas
Warum heißt unser Kontinent Europa? Hintergrund ist eine Liebesgeschichte aus der griechischen Mythologie: Der griechische Gott Zeus verwandelte sich in einen Stier, um die Königstochter Europa, in die er sich verliebt hatte, zu entführen. In der Sage heißt es weiter, dass die beiden vom heutigen Libanon durch das Mittelmeer schwammen, auf Kreta landeten und den neuen Erdteil besiedelten, dem Europa ihren Namen gab. Die Erzählung ist insofern irreführend, da der Kontinent längst von Menschen bewohnt war. Aber tatsächlich legte die Zeit der griechischen Antike viele Grundsteine unserer heutigen europäischen Kultur.
Europa und der Stier, Vasenmalerei von Asteas, ca. 375 bis 350 v. Chr. (Foto von 2017) | Vollständiges Bild und Bildnachweis (CC BY SA 3.0 Sailko, via Wikimedia)
Revolution 1848
1848 / 1849
Von Frankreich aus eroberte Mitte des 19. Jahrhunderts eine technische Revolution die Welt: Die Erfindung der Fotografie. Das Foto der Straßenbarrikaden während des Juniaufstands 1848 in Paris ist eine der ersten Aufnahmen von einem politischen Ereignis überhaupt. Aufgrund der langen Belichtungszeit sind nur wenige Personen zu erkennen. Am Ende dieser Modulserie kannst du mehr über die Geschichte der Fotografie erfahren.
Aber auch politisch war das Jahr 1848 revolutionär. Die gesellschaftlichen Konflikte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – vor allem politische Unterdrückung und soziale Krisen – entluden sich 1848 in Revolutionen, die gleichzeitig in vielen europäischen Ländern stattfanden. Auch in verschiedenen Städten und Regionen des heutigen Deutschlands kam es zu Unruhen und Straßenkämpfen. Allein in Berlin kamen am 18. und 19. März 1848 über 200 Revolutionäre ums Leben, in Paris beim Juniaufstand waren es sogar etwa 6.500.
M. Thibault: Barrikaden auf der Rue Saint-Maur in Paris während des Juniaufstandes 1848 | Foto vom 25. Juni 1848 | Eines der ersten Fotos überhaupt, auf dem ein historisches Ereignis festgehalten wurde | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Napoleonische Herrschaft, Restauration und Vormärz
Ende des 18. Jahrhunderts bis 1848
Nach der Französischen Revolution kam Napoleon in Frankreich an die Macht – und krönte sich 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen. Es gelang ihm mit seinen Truppen, große Gebiete außerhalb von Frankreich unter französische Kontrolle oder Abhängigkeit zu bringen, darunter auch Teile des heutigen Deutschlands. 1806 besiegten die Franzosen Preußen. Napoleon und französische Soldaten marschierten unter dem Brandenburger Tor in Berlin ein.
Charles Meynier: Entrée de Napoléon à Berlin. 27 octobre 1806, Gemälde von 1810 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Architektur | Sprechende Steine
Geschichte bedeutet immer auch Wandel. Einstellungen und Vorstellungen darüber, was in einer bestimmten Zeit als erstrebenswert und schön gilt, verändern sich stetig. Während wir über die Mode vergangener Zeiten nur mittels Bildern anschauen können, begegnet uns eine Art von Spuren der Vergangenheit jeden Tag und direkt vor der Haustür: Bauwerke geben Aufschluss darüber, welcher Epoche durch welchen Baustil geprägt wurde.
Industrielle Revolution und soziale Frage
19. Jahrhundert
Technischer Fortschritt verschärft die soziale Spaltung
Kaum eine wirtschaftliche Entwicklung hat Gesellschaften und das Leben der Menschen so sehr verändert wie die Entstehung von Fabrikarbeit und großer Industrieanlagen im 19. Jahrhundert. Vorher lebte der größte Teil der Menschen auf dem Land. Handwerksbetriebe und kleine Manufakturen stellten spezielle Güter z.B aus Holz, Textilien, Glas oder Metall her.
Adolph Menzel: Eisenwalzwerk, Gemälde von 1875 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Kaiserreich und Imperialismus
1871 bis 1918
Was in der Revolution von 1848/49 nicht gelang, setzten die Könige und Fürsten der deutschen Länder 1871 durch: die Gründung eines deutschen Nationalstaats. Das neu geschaffene Deutsche Reich wurde von einem Kaiser regiert – deshalb wird die Zeitspanne zwischen 1871 und 1918 (als der letzte Kaiser Wilhelm II. „abdanken“, also zurücktreten musste) heute „Kaiserreich“ genannt.
Unbekannter Zeichner: Propagandaplakat (1888) | Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Besatzungszeit und deutsche Teilung
1945 bis 1949
1945 endete der bislang folgenreichste Krieg in der Geschichte der Menschheit. Im Zweiten Weltkrieg verloren nach Schätzungen weltweit mindestens 60 Millionen Menschen ihr Leben, viele Länder und Regionen in Europa und Asien waren schwer zerstört. Das Deutsche Reich war zum Zeitpunkt der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 fast vollständig von den Truppen der Alliierten (insbesondere Truppen der Amerikaner, Briten und der Sowjetunion) besetzt.
Carl Weinroth: Blick über den Pariser Platz auf das Brandenburger Tor, Foto von Anfang Juni 1945 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv B 145 Bild-P054320, Berlin, Brandenburger Tor und Pariser Platz, Weinrother, Carl , CC BY-SA 3.0 DE, Wikipedia)
DDR | Deutsche Demokratische Republik
1949 bis 1990
Die Deutsche Demokratische Republik wurde am 7. Oktober 1949 gegründet. Sie gilt als eine Diktatur mit demokratischem Anstrich, denn die Macht lag uneingeschränkt in den Händen der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Freie Wahlen und damit eine Kontrolle oder Kritik an der SED gab es nicht. Die DDR war – wie auch die übrigen Staaten Osteuropas – in starkem Maße abhängig von der Sowjetunion.
Palast der Republik in Ost-Berlin, Foto von 1977 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Istvan [3], Palast der Republik DDR 1977, CC BY-SA 3.0, Wikimedia)
Bundesrepublik Deutschland
seit 1949
Die Bundesrepublik Deutschland wurde am 23. Mai 1949 durch die Verkündigung des Grundgesetzes gegründet – sie bestand zunächst aus elf Bundesländern: Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern (diese drei Länder wurden 1952 zu Baden-Württemberg zusammengefasst), Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein. Das Saarland stand noch bis 1957 unter französischer Besatzung, für West-Berlin galt ein Sonderstatus. Die Bundesrepublik war eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild. Das Grundgesetz wurde seit 1949 nur wenig verändert und bildet bis heute die Verfassung der Bundesrepublik.
Rolf Unterberg: Parlamentssitzung des Deutschen Bundestags in Bonn 1955 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv B 145 Bild-F002450-0003, Bonn, Bundestag, 2. Lesung Pariser Verträge Unterberg, Rolf , CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia)
Weimarer Republik
1918 bis 1933
Der Erste Weltkrieg endete im Deutschen Reich mit einer Revolution. Anfang November 1918 meuterten Marinesoldaten in Kiel. Bald wurde das ganze Land von Aufständen erfasst. Der Kaiser dankte ab und die Revolutionäre riefen die Republik aus. Das Zeitalter der Monarchie in Deutschland war beendet. Im August 1919 trat die Weimarer Verfassung in Kraft. Sie ist nach der Stadt Weimar in Thüringen benannt, weil dort die verfassungsgebende Nationalversammlung tagte. Die Abgeordneten waren aus Berlin geflohen, wo in den ersten Monaten des Jahres 1919 teils bürgerkriegsähnliche Verhältnisse herrschten. Die junge Republik hatte einen schweren Start.
Vor einem Berliner Wahllokal bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv Bild 102-03497A, Berlin, Propaganda zur Reichstagswahl, CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia)
American History
17th and 18th Century
Englischsprachige Module für den bilingualen Geschichtsunterricht
Today, the United States of America belong to the most influential nations of the world – politically, economically and culturally. While Native Americans have lived on its territory for millennia, the political predecessors of the U.S. are not much older than 400 years. It may be hard to believe, but it was not before 1607 that the Virginia Company of London established Jamestown, the first successfull British colony on the North American mainland. In the following one and a half centuries, different nations competed for the continent, while the new settlers pushed back the native population, referred to as ‚Indians‘.
John Trumbull: Declaration of Independence 1776, Gemälde von 1819 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia)
Zweiter Weltkrieg
1939 bis 1945
Der Zweite Weltkrieg war der bislang größte und folgenreichste Krieg in der Geschichte der Menschheit. Nach Schätzungen wurden in den Jahren zwischen 1939 und 1945 etwa 60 Millionen Menschen getötet. Der Weltkrieg begann mit dem Angriff des Deutschen Reichs auf Polen am 1. September 1939. Bis 1945 traten fast alle Staaten der Welt in den Krieg ein. Die Hauptkampfplätze waren erstens Europa und zweitens der Pazifikraum.
Verhaftungen während des Aufstandes im Warschauer Ghetto, Foto vom April oder Mai 1943 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv Bild 183-41636-0002, Warschauer Ghetto-Aufstand, Verhaftungen, CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia)
Kalter Krieg
1945 bis 1991 | Rückbezug: Epochenjahr 1917
Der Ost-West-Konflikt begann unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs. In der sogenannten „bipolaren“ (also: zweipoligen) Welt standen sich zwischen 1945 und 1991 zwei Machtblöcke, der „Osten“ und der „Westen“ gegenüber. Mit dem „Osten“ war die Sowjetunion gemeint, aber auch die Staaten, die im Osten Europa während des Zweiten Weltkriegs von der Roten Armee besetzt worden waren (z.B. Polen die Tschechoslowakei oder ab 1949 die DDR) oder die ebenfalls kommunistisch regiert wurden (z.B. China, Vietnam, Kambodscha oder Kuba). Den „Westen“ führten die USA an, zu ihm zählten auch viele westeuropäische Staaten (wie z.B. Großbritannien, Frankreich, ab 1949 auch die Bundesrepublik Deutschland).
Brandenburger Tor von West-Berlin aus gesehen, Foto vom 15. Februar 1963 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Bundesarchiv B 145 Bild-F014922-0009 Wegmann, Ludwig, Berlin, Staatsbesuch Vizepräsident von Zypern, CC BY-SA 3.0 DE, Wikimedia)