Deutsche Demokratische Republik | Modul 8 | Quellen untersuchen: Fernsehnachrichten | Umbrüche ◻◻ mittel | ca. 40 min
Öffnung des Grenzübergangs am Potsdamer Platz | Foto vom 12. November 1989 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (CC BY SA 3.0, Gabriele Greaney, via Wir-waren-so-frei.de): Bild anklicken
1989 war das Jahr der friedlichen Revolution in der DDR. Die Bevölkerung protestierte immer lauter gegen politische Bevormundung und Unterdrückung, gegen die Folgen der Mangelwirtschaft und die stark eingeschränkte Reisefreiheit. Als Ungarn am 11. September 1989 seine Grenzen zum Westen hin öffnete kamen bereits zehntausende DDR-Bürger über Österreich in die Bundesrepublik.
In der DDR nahmen zur selben Zeit die Proteste und Demonstrationen gegen das SED-Regime immer stärker zu. In Leipzig gingen jeden Montag Zehntausende auf die Straße und verlangten unter dem Ruf „Wir sind das Volk“ mehr politische Mitsprache. Zwei Tage nach dem 40. Jahrestag der Gründung der DDR, am 9. Oktober 1989, erreichte der Protest in Leipzig seinen vorläufigen Höhepunkt: Trotz eines großen Polizei- und Militäraufgebots zogen etwa 70.000 Demonstranten durch die Stadt. Die Demonstration gilt als Wendepunkt, weil die DDR-Führung erkannte, dass sie nur unter Einsatz von Gewalt noch etwas gegen die Demonstranten auszurichten im Stande wäre. Am 18. Oktober musste Erich Honecker von seinem Amt als Generalsekretär des Zentralkomitees der SED zurücktreten. Aber auch sein Nachfolger Egon Krenz konnte den Zerfall der Macht nicht mehr aufhalten. Am 4. November 1989 fand in Berlin eine weitere Demonstration statt, an der viele hunderttausend Menschen teilnahmen.
Der Fall der Mauer kam dann dennoch überraschend. Am frühen Abend des 9. November 1989 verkündete der SED-Sekretär für Informationswesen Günther Schabowski am Ende einer Pressekonferenz eher beiläufig neue Reisebestimmungen für DDR-Bürger, wonach „Privatreisen nach dem Ausland ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden“ konnten. Als er auf eine Rückfrage hin überfordert feststellte, dies gelte „sofort, unverzüglich“, strömten zahlreiche Menschen zu den Grenzübergängen. Am späten Abend gaben die DDR-Grenztruppen dem Ansturm nach und öffneten die Grenze.
Anders als beim Mauerbau 1961, als das Radio das wichtigste Massenmedium zur Verbreitung aktueller Informationen war, schauten 1989 die meisten Menschen gebannt auf das Fernsehen (Internet und einen „Liveticker“ gab es noch nicht). Auch die DDR-Bürger informierten sich vorwiegend über die Nachrichtensendungen des „Westfernsehens“.
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Bildnachweis Fernsehgerät (Maddl79, Pirna DDR Museum Fernseher Junost402B, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia): hier klicken
Stichworte zum Modul Fall der Mauer 9. November 1989 | Bundesrepublik Deutschland BRD Deutsche Demokratische Republik DDR | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Fernsehen | Tagesschau | Tagesthemen
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