Reformation | Proteste und Kriege | Modul 4 | Darstellung untersuchen: Panorama-Gemälde | Krieg | ◻◻◻ schwer | ca. 40 min | optionale vertiefende Aufgabe: 10 min
Schlachtberg bei Bad Frankenhausen, links das Panorama-Museum, Foto von 2013 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (H.Stolze, Schlachtberg, CC BY-SA 3.0, Wikimedia): Bild anklicken
Proteste gab es im 16. Jahrhundert nicht nur gegen die Kirche. In der frühen Neuzeit lebten im deutschsprachigen Raum noch etwa 80 Prozent der Menschen auf dem Land (heute nur noch etwa ein Viertel). Die meisten Bauern waren damals abhängig von ihren Grundherren, denen sie einen Teil ihrer Erträge abgeben mussten. Noch größer war die Abhängigkeit, wenn die Bauern Leibeigene der Grundherren waren. Kam es zu Missernten, gerieten die Menschen auf dem Land schnell in existenzielle Not.
1524 und 1525 erhob sich die Landbevölkerung in verschiedenen Regionen vor allem in Mittel- und Süddeutschland, der nördlichen Schweiz und im Westen Österreichs gegen ihre Grundherren und forderten ihre Rechte ein. Der im März 1525 in Memmingen verfasste Katalog der sogenannten 12 Artikel gilt heute als ein erster wichtiger Versuch, Freiheits- und Menschenrechte durchzusetzen. Doch die Grundherren und Fürsten wollten solchen Forderungen nicht nachgeben. Die Landbevölkerung organisierte sich daraufhin an vielen Orten in Bauernheeren. In verschiedenen Schlachten wurden diese schlecht organisierten und ausgerüsteten Heere von den Truppen der Fürsten vernichtend geschlagen. Nach Schätzungen kamen über 70.000 Menschen ums Leben – die meisten auf der Seite der Aufständischen.
Die Aufstände und Schlachten von 1524/25 werden in der Geschichtsschreibung als Deutscher Bauernkrieg (oder auch: „Revolution des gemeinen Mannes“) bezeichnet. Der Bauernkrieg wurde besonders in der DDR (Deutsche Demokratische Republik) als positives Ereignis der Vergangenheit bewertet. Im Sinne des Marxismus galt die Erhebung der Bauern gegen ihre Grundherren als wichtiger Schritt hin zu einer Gesellschaft, in der die Menschen sich von wirtschaftlichen Abhängigkeiten befreit haben. In der Nähe der Kleinstadt Bad Frankenhausen in Thüringen ereignete sich im Mai 1525 eine der entscheidenden Schlachten des Bauernkrieges. In den 1970er Jahren wurde dort der Bau eines großen Panorama-Museums begonnen. In dem Rundbau befindet sich ein 1722 Quadratmeter großes Gemälde, das die Zeit des Bauernkriegs mit über 3000 Figuren darstellt. Der Künstler Werner Tübke malte zwölf Jahre an dem Bild. Eröffnet wurde das Museum im Herbst 1989.
In diesem Modul lernst du das Gemälde kennen – und sollst der Frage nachgehen, warum mit dem Erinnern an Ereignisse der Vergangenheit und mit Geschichts“bildern“ oft auch politische Interessen verfolgt werden.
Stichworte zum Modul Bauernkriegspanorama | Bauernkrieg | Reformation | Kriege | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht |Geschichtsbild | Bad Frankenhausen
Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und Papier. Du kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen. |