Bellum iustum – gerechter Krieg?

Römische Antike | Modul 6 | Quellen und Deutungen von Historikern vergleichen | Verstehen und Urteilen | Krieg ◻◻◻ schwer | ca. 40 min

CaesarDie Statue Gaius Julius Caesar entstand erst im 1. Jahrhundert n. Chr., also einige Jahrzehnte nach Caesars Tod | Foto von 2012 | Vollständiges Bild und Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia): Bild anklicken

 

Achtung! | Bevor du dieses Modul anfängst, solltest du das Modul Caesars Krieg gegen die Helvetier bearbeitet haben.

 

Im vorherigen Modul hast du erfahren, wie Caesar seinen Krieg gegen die Helvetier rechtfertigte. Im Laufe der sich anschließenden Gallischen Kriegen (59 bis 51 v. Chr.) konnte Caesar das Herrschaftsgebiet der Römer enorm erweitern. Seine Kriegsführung gegen die Stämme in Gallien (in etwa das heutige Frankreich) war brutal und rücksichtslos. Bereits einige römische Geschichtsschreiber berichteten über Caesars Krieg und bezifferten die dabei getöteten Menschen auf über eine Million. Allerdings muss man vorsichtig sein, denn in Texten aus der römischen Antike wurde – gerade was Zahlenangaben betrifft – gerne übertrieben.

In diesem Modul lernst du erstens, wie die römischen Geschichtsschreiber Plutarch, Plinius und Sueton über den Gallischen Krieg urteilten. Alle drei lebten im 1. Jahrhundert n. Chr. und verfassten ihre Texte erst viele Jahrzehnte nach Caesars Tod. Historiker aus heutiger Zeit hingegen urteilen ganz anders über Caesar. Dass sich die Urteile unterscheiden, liegt vor allem daran, dass sich die Meinung darüber, ob und zu welchen Zweck es erlaubt ist, Kriege zu führen, seit der römischen Antike bis heute stark verändert hat. Die Römer hatten eine bestimmte Vorstellung darüber, was ein bellum iustum (ein gerechter Krieg) ist.

 

Aufgaben

1 | a) Gehe auf die Seite zu den Urteilen römischer Geschichtsschreiber und lies dir drei Texte aufmerksam durch. Trage die fehlenden Begriffe in die Lücken ein.

Geschichtsschreiber

Um zu den Textauszügen zu gelangen, klicke auf das Bild. Am besten öffnest du sie in einem neuen Fenster und wechselst während der Bearbeitung zwischen beiden Fenstern.

 

    b) Wähle dir einen der Textauszüge aus und untersuche ihn genauer.

    Fasse kurz wichtige Aussagen zusammen.

    Wie beurteilt der Autor Caesar und seinen Krieg in Gallien?

     

    2 | a) Gehe anschließend auf die Seite zu den Urteilen heutiger Historiker und lies dir drei Texte aufmerksam durch und bearbeite auch hier die Lückentexte.

    Historiker

    Um zu den Textauszügen zu gelangen, klicke auf das Bild. Am besten öffnest du sie in einem neuen Fenster und wechselst während der Bearbeitung zwischen beiden Fenstern.

     

      b) Wähle dir anschließend einen der Textauszüge aus und untersuche ihn genauer.

      Fasse kurz wichtige Aussagen zusammen.

      Wie beurteilt der Autor Caesar und seinen Krieg in Gallien?

       

      3 | Beschreibe den Unterschied zwischen dem Urteil des römischen Geschichtsschreibers und des heutigen Historikers mit deinen eigenen Worten.

       

      4 | Lies dir den folgenden kurzen Text durch, der erklärt, was nach Vorstellung der Römer ein gerechter Krieg ist.

       

      Bellum iustum - gerechter Krieg?

      Heute ist in der UN-Charta (sozusagen dem Grundgesetz der Vereinten Nationen) klar geregelt: Es ist verboten, dass ein Land ein anderes angreift und einen Krieg beginnt. Trotz dieses Verbots gibt es zurzeit viele Kriege auf der Welt. Die meisten davon sind Bürgerkriege, in denen ein Teil der Bevölkerung gegen einen anderen Teil kämpft.

      Die Römer hatten eine andere Einstellung zum Krieg. Sie waren der Meinung, es gebe das bellum iustum - den gerechten Krieg. Der römische Gelehrte Gaius Tullius Cicero formulierte eine Reihe von Bedingungen, die für einen Angriffskrieg erfüllt sein sollten: Es müsse eine Bedrohung und gescheiterte Friedensverhandlungen geben, der Krieg müsse rechtzeitig angekündigt werden, außerdem wurden die Götter um Beistand gefragt. Offiziell führte der römische Senat viele Kriege, um seinen Verbündeten (also Stämmen oder Staaten, die noch nicht zum Römischen Reich gehörten) beizustehen. Oft ging es den Feldherren aber vor allem darum, das römische Herrschaftsgebiet zu vergrößern und die eroberten Gebiete auszubeuten - nicht zuletzt auch aus persönlicher Ruhmsucht.

      eigener Text

      a) Erkläre abschließend, warum also die Urteile der römischen Geschichtsschreiber und der heutigen Historiker über Caesar und den Gallischen Krieg so unterschiedlich ausfallen.

      b) Was hältst du von der Idee des bellum iustum - des gerechten Kriegs?

       

      Autorin dieses Moduls: Elisabeth Leng, Köln

      Stichworte zum Modul Bellum iustum – gerechter Krieg? | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | De bello gallico | Über den Gallischen Krieg | Gaius Iulius Julius Caesar | Gaius Tullius Cicero | UN Charta | Kriegsrecht

      Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und PapierDu kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen
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