Herrschaft im Mittelalter | Modul 4 | Verstehen und Urteilen | Herrschaft ◻◻◻ schwer | ca. 30 min | optionale vertiefende Aufgabe: 30 min
Links: Heinrich IV. bittet Mathilde von Tuszien und seinen Taufpaten Abt Hugo von Cluny um Vermittlung, Codex Vaticanus, um 1115 | rechts: Darstellung Gregors VII. Beginn der Vita Gregorii VII. Pauls von Bernried, 12. Jh. | Bildnachweis linkes Bild (Public Domain, Wikimedia): Bild anklicken – rechtes Bild (Public Domain, Wikimedia): hier klicken
Die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs hatten im europäischen Mittelalter eine besonders hohe Machtstellung, denn sie verstanden sich – seit der Krönung Karls des Großen im Jahr 800 in Rom – als Nachfahren der römischen Kaiser und oberste Herren der Christenheit. Ihr Herrschaftsgebiet umfasste im 11. Jahrhundert über weite Teile Mitteleuropas – wie du auf der Karte sehen kannst. Die Kaiser waren die höchsten Repräsentanten der weltlichen Macht.
Die Kirche als geistliche Macht stand in Konkurrenz zur weltlichen Macht der Kaiser, Könige und des Adels. Sowohl der Papst als auch der Kaiser erhoben für sich den Anspruch, den Willen Gottes auf Erden zu vertreten – und kämpften um ihr Ansehen und ihre Autorität. Zudem versuchten beide Seiten, sich Einfluss über ihren Grundbesitz zu verschaffen. Sie stritten um materielle Güter und (da war das Mittelalter nicht anders als heute) um Geld.
Im 11. Jahrhundert entwickelte sich vor diesem Hintergrund ein handfester Konflikt zwischen Kaisertum und Papsttum: der sogenannte Investiturstreit. Das Wort Investitur (lateinisch: vestire – bekleiden) bezeichnet die Einsetzung eines Bischofs oder anderer kirchlicher Würdenträger. Der Papst erhob den Anspruch, die Investitur sei innere Angelegenheit der Kirche. Bereits im 10. Jahrhundert aber hatten sich die Kaiser über diese Regel hinweggesetzt und eigenmächtig Bischöfe ernannt, weil diese auch wichtige „weltliche“ Aufgaben als Landesherren ausübten. Der 1073 ins Amt eingeführte Papst Gregor VII. war ein entschiedener Gegner dieser Praxis. Auslöser war die Investitur des Mailänder Bischofs durch Heinrich IV. (er war zwischen 1053 und 1084 „römischer König“, also „Kaiser-Anwärter“. und wurde 1084 zum Kaiser gekrönt).
In diesem Modul erfährst du, wie sich der Konflikt zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII. weiterentwickelte und welche Folgen er hatte. Im folgenden Quiz lernst du wichtige Ereignisse und einige wichtige Zitate des Investiturstreits genauer kennen.
Aufgaben
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Stichworte zum Modul Investiturstreit | Canossa | Kaiser Heinrich IV. | Papst Gregor VII. | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht
Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und Papier. Du kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen. |