Die Quellen gehören zum Modul „Hindenburgstraße“?
Quelle 1 | Paul von Hindenburg 1920 über das Kaisertum und die Weimarer Republik | Paul von Hindenburg, Aus meinem Leben. Leipzig 1920, S. 405 ff.
Gegenwärtig hat eine Sturmflut wilder politischer Leidenschaften und tönender Redensarten unsere ganze frühere staatliche Auffassung unter sich vergraben, anscheinend alle heiligen Überlieferungen vernichtet. Aber diese Flut wird sich wieder verlaufen. Dann wird aus dem ewig bewegten Meere völkischen Lebens jener Felsen wieder auftauchen, an den sich einst die Hoffnung unserer Väter geklammert hat, und auf dem vor fast einem halben Jahrhundert durch unsere Kraft des Vaterlandes Zukunft vertrauensvoll begründet wurde: Das deutsche Kaisertum! Ist so erst der nationale Gedanke, das nationale Bewusstsein wieder erstanden, dann werden für uns aus dem großen Kriege, auf den kein Volk mit berechtigterem Stolz und reinerem Gewissen zurück blicken kann als das unsere, so lange es treu war, sowie auch aus dem bitteren Ernst der jetzigen Tage sittlich wertvolle Früchte reifen. Das Blut aller derer, die im Glauben an Deutschlands Größe gefallen sind, ist dann nicht vergeblich geflossen. In dieser Zuversicht lege ich die Feder aus der Hand und baue fest auf Dich – Du deutsche Jugend!
Quelle 2 | Aus einer Rede Paul von Hindenburgs im Präsidentenwahlkampf am 1. März 1932 | Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main | https://weimarwiki.wikispaces.com/Paul+von+Hindenburg
Nach ernster Prüfung habe ich mich entschlossen, mich dem deutschen Volke für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stellen. Alte Soldatenpflicht verlangt von mir in unserer schweren Zeit, auf meinem Posten zu verharren, um das Vaterland vor Erschütterungen zu bewahren. Der Umstand, daß die Aufforderung an mich aus allen Schichten des Volkes gekommen ist, macht mir den schweren Entschluß leichter. Denn nur auf der Grundlage vollster Unparteilichkeit und Unabhängigkeit habe ich die Kandidatur übernommen. Ich habe es abgelehnt, irgendwelche Bindungen nach der einen oder nach der anderen Seite einzugehen. Ich will wie bisher, auch im Falle meiner Wiederwahl, der Treuhänder des ganzen deutschen Volkes sein und nicht der Beauftragte einer Partei oder einer Parteiengruppe. Nur Gott, dem Vaterlande und meinem Gewissen will ich verantwortlich sein. So habe ich es bis jetzt gehalten, und so werde ich auch weiter handeln. Wie bisher in meinem Leben, so werde ich, falls ich wiedergewählt werde, auch in der Zukunft mit allen Kräften Deutschland dienen, um ihm nach außen zur Freiheit und Gleichberechtigung, nach innen zur Einigung und zum Aufstieg zu verhelfen. Die deutsche Würde und Ehre zu wahren und gegen Angriffe zu schützen, wird stets meine vornehmste Aufgabe sein. Für mich gibt es nur ein wahrhaft nationales Ziel – Zusammenschluß des Volkes in seinem Existenzkampf, volle Hingabe jedes einzelnen in dem harten Ringen um die Erhaltung der Nation. Dazu verhelfe uns Gott.