Napoleonische Herrschaft, Restauration und Vormärz | Modul 7 | Quellen untersuchen: Textquellen | Verstehen und urteilen | Weltbilder und Ideologien ◻◻◻ schwer | ca. 40 min
Bild links: René Stark: Fans im Olympiapark München beim Spiel Deutschland – Costa Rica, Foto von 2006 | Bild rechts: Erhard Joseph Brenzinger: Zug zum Hambacher Fest 1832, Teilkolorierte Federzeichnung von 1832 | Vollständiges Bild und Bildnachweis: links: René Stark, Wm-oly-de-cr, CC BY-SA 3.0, rechts: Public Domain, beide via Wikimedia
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Nationalbewegung in den deutschen Ländern immer stärker. Ihr gehörten vor allem Studenten und solche Bürger an, die für mehr Mitsprache und Pressefreiheit – also gegen die alte Ordnung – kämpften. 1871 wurde schließlich der erste deutsche Nationalstaat gegründet. Das Deutsche Kaiserreich stand allerdings unter Führung der Königen und Fürsten und war keine Demokratie.
Was aber bedeutet der Begriff national? Eine Nation definiert sich über ein positives Wir-Gefühl. Alle Menschen, die auf einem bestimmten Gebiet leben und dieselbe Sprache sprechen, zählen zu einer Nation und sollen – so die Forderung der Nationalbewegung – einen Nationalstaat bilden. Im nationalen Denken spielte – und spielt bis heute – aber auch häufig eine negative Abgrenzung gegen andere Nationen oder Minderheiten eine wichtige Rolle. Ein übertriebenes Nationalgefühl und die Abwertung anderer Gruppen bezeichnet man als Nationalismus. Er findet seinen Ausdruck beispielsweise in der ersten Strophe des „Liedes der Deutschen“ (dessen 3. Strophe ist heute die deutsche Nationalhymne). Dort heißt es: „Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt!“
Der Höhepunkt eines übersteigerten Nationalismus war in der Geschichte Deutschlands die Zeit des Nationalsozialismus. Millionen Menschen wurden, nur weil sie im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie nicht zur deutschen „Herrenrasse“ gehörten, verfolgt und umgebracht. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs wird in Deutschland deshalb viel darüber gestritten, welche Bedeutung Nation und Nationalismus noch spielen sollen. In diesem Modul lernst du verschiedene Positionen und Einschätzungen zu Nation und Nationalismus kennen und sollst einen eigenen Standpunkt hierzu formulieren.
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Zitiert nach: Dorothea Weidinger: Nation – Nationalismus – nationale Identität. Bonn 1998; Arndt: S. 48 – Brand: 83 – Fichte: 46f. – Heine: S. 35 – Hitler: 61f.- Hoffmann von Fallersleben: 56 -Lagarde: S. 58 – Langbehn: S. 33 – Mitscherlich: 104f.- Pfizer: S. 53 – Schröder: 110f. – Schweitzer: 35f.
Alle Textquellen hier auch als pdf auf zwei Seiten. Wenn Du dir nicht sicher bist, ob die Quelle eine positive Haltung zur Nation, einen übersteigerten oder aggressiven Nationalismus oder drittens Kritik am Nationalismus zum Ausdruck bringt, kann dir das pdf weiterhelfen.
Stichworte zum Modul „Über alles in der Welt“? | Nation | Nationalstaaten | Nationalbewegungen | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Vormärz | 19. Jahrhundert
Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und Papier. Du kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen. |